Jazzgeschichte: Unterschied zwischen den Versionen

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(Dixieland-Revivals (bes. 1950er))
(Freejazz (1960er))
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Trotz immensen musikalischen Einflusses, jedoch wegen geringer populärer Erfolge wie "Take Five" (''Dave Brubeck'', p, ''Paul Desmond'', s, 1959) oder "Lullaby Of Birdland" (''George Shearing'', p, 1952) galt Modernjazz zeitweise als elitär und löste Gegenbewegungen aus. Dazu gehören Entwicklungen des Swing-Stils zu Rhythm & Blues und Rock & Roll oder die Rückkehr zu Traditionellem Jazz, den so genannten Dixieland-Revivals. Diese bescherten Deutschland eine Art Deckung des Nachholbedarfs in den 1950er Nachkriegs- und Wirtschaftswunderjahren an Traditionellem Jazz samt Jazz-Club-Gründungs-Boom sowie Slapsticks samt 'Charly-Chaplin-' bzw. 'Stan-und-Ollie-Musik'. Und jene Revivals wuchsen zum deftigen Ausdrucksmittel mancher Existentialisten ('Sartre & Co'). Berühmt wurden Jazz-Clubs wie die 'Badewanne' und die 'Eierschale' ([http://www.eierschale-berlin.de]) in West-Berlin.
 
Trotz immensen musikalischen Einflusses, jedoch wegen geringer populärer Erfolge wie "Take Five" (''Dave Brubeck'', p, ''Paul Desmond'', s, 1959) oder "Lullaby Of Birdland" (''George Shearing'', p, 1952) galt Modernjazz zeitweise als elitär und löste Gegenbewegungen aus. Dazu gehören Entwicklungen des Swing-Stils zu Rhythm & Blues und Rock & Roll oder die Rückkehr zu Traditionellem Jazz, den so genannten Dixieland-Revivals. Diese bescherten Deutschland eine Art Deckung des Nachholbedarfs in den 1950er Nachkriegs- und Wirtschaftswunderjahren an Traditionellem Jazz samt Jazz-Club-Gründungs-Boom sowie Slapsticks samt 'Charly-Chaplin-' bzw. 'Stan-und-Ollie-Musik'. Und jene Revivals wuchsen zum deftigen Ausdrucksmittel mancher Existentialisten ('Sartre & Co'). Berühmt wurden Jazz-Clubs wie die 'Badewanne' und die 'Eierschale' ([http://www.eierschale-berlin.de]) in West-Berlin.
  
====Freejazz (1960er)====
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====[[Freejazz]] (1960er)====
  
Während die Modernjazzstile gewissermaßen den an feste Formen gebundenen Jazz auf die höchste Stufe führen, bringen um 1960 Auflösungserscheinungen in den Freejazz den Bruch. Ab etwa 1960 entwickelt sich mit dem Freejazz eigenständiger Europäischer Jazz, der radikaler als US-Freejazz zu völlig freien Spielweisen neigt. Andere Namen für die Hauptepoche des Freejazz zwischen 1960-70, mit denen auch spezielle Freejazzstile gemeint sein können, sind: Improvised Music, Loft Jazz.
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Während die Modernjazzstile gewissermaßen den an feste Formen gebundenen Jazz auf die höchste Stufe führen, bringen um 1960 Auflösungserscheinungen in den Freejazz den Bruch. Ab etwa 1960 entwickelt sich mit dem Freejazz eigenständiger Europäischer Jazz, der radikaler als US-Freejazz zu völlig freien Spielweisen neigt. Andere Namen für die Hauptepoche des Freejazz zwischen 1960-70, mit denen auch spezielle Freejazzstile gemeint sein können, sind: [[Improvised Music]], [[Loft Jazz]].
  
 
Trotz der Forderung nach Bruch mit all überliefertem Jazz und sonstiger Musik stellen sich im gänzlich freejazzigen Spiel doch bestimmte Vorgehensweisen heraus, z.B.: Vermeidung allen Wohlklangs und Vorherrschen des Geräuschs; Einbeziehen der jeweiligen Umgebung, etwa der Saalbestuhlung und des Bühnenbodens; spontane Dichtezunahme und Dichteabnahme des gemeinsamen Spielens; Hörbarmachung sonst Nichthörbaren ('Unerhörtes') wie der Bewegung einer 'Stecknadel im Heuhaufen' mit Hilfe elektronischer Verstärkung.
 
Trotz der Forderung nach Bruch mit all überliefertem Jazz und sonstiger Musik stellen sich im gänzlich freejazzigen Spiel doch bestimmte Vorgehensweisen heraus, z.B.: Vermeidung allen Wohlklangs und Vorherrschen des Geräuschs; Einbeziehen der jeweiligen Umgebung, etwa der Saalbestuhlung und des Bühnenbodens; spontane Dichtezunahme und Dichteabnahme des gemeinsamen Spielens; Hörbarmachung sonst Nichthörbaren ('Unerhörtes') wie der Bewegung einer 'Stecknadel im Heuhaufen' mit Hilfe elektronischer Verstärkung.

Version vom 27. Februar 2006, 23:43 Uhr

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