Grundton: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Grundton''' bezeichnet man in der [[Musik]]:
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Den Begriff '''Grundton''', auch Grundschwingung oder Grundfrequenz , gibt es in der Schwingungslehre, der Akustik, der Elektronik oder Nachrichtentechnik. Unter [[Frequenz]] versteht man die Anzahl von Schwingungen pro Sekunde. Die Grundfrequenz ist die tiefste (unterste) Frequenz in einer komplexen Wellenform, also in einem Gemisch aus mehreren Schwingungen. Sieht man ein periodisches Signal als ein Signal an, bei dem sich ein bestimmtes Muster ständig wiederholt, so beschreibt die '''Grundfrequenz''', wie häufig eine solche Muster-Wiederholung stattfindet.<br>
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In der Realität sind periodische Schwingungen immer mit einem gewissen Anteil an Nebenwellen oder Oberwellen behaftet, dieses trifft sowohl auf Schallwellen wie auch auf elektrische Signale zu.
  
*den ersten Ton einer [[Tonleiter]], der der zugehörigen [[Tonart]] den Namen gibt (auch [[Stammton]] genannt),
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===Musik===
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Im Bereich der Musik beschreibt die Grundfrequenz die [[Tonhöhe]], mit der ein Instrument wahrgenommen wird. <br>
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Zum Beispiel schwingt eine Gitarrensaite mit Frequenzen, deren Periode der doppelten Saitenlänge entspricht, aber auch mit Frequenzen, deren Periode der einfachen Saitenlänge, zweidrittel der Saitenlänge, der halben Saitenlänge usw. entspricht.<br>
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Die Schwingung mit der niedrigsten Frequenz (doppelte Saitenlänge) ist hier die Grundfrequenz, die anderen Schwingungen [[Oberschwingung]]en.
  
*den tiefsten Ton eines [[Akkord]]s, nachdem man diesen durch geeignete [[Umkehrung]] in so genannte ''Terzenschichtung'' gebracht hat. Bei einem in beliebiger Umkehrung auftretenden Akkord ist der tiefste Ton nicht zwangsläufig der Grundton,
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Es gibt aber auch musikalisch genutzte [[Klangfarbe|Klänge]], bei denen eine Analyse der Zeitsignale keine feststellbare Periode ergeben würde. Z. B. besitzen Trommeltöne sehr starke Rauschanteile, selbst (unperiodisches) Schmalbandrauschen kann noch als musikalischer Ton genutzt werden. Allgemein wird musikalischen Klängen ein Grundton und damit eine Grundfrequenz zugeordnet, wenn ein Hörer diesem Klang eine [[Tonhöhe]] zuordnen kann.
  
*bei einem einzelnen [[Ton]] die (tiefste) [[Grundfrequenz]] (Grundschwingung), die der eigentlichen [[Tonhöhe]] entspricht, während die mitschwingenden [[Oberwellen]] als [[Partialtöne]] oder [[Obertöne]] die [[Klangfarbe]] des Tones bestimmen;
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===Bestimmung der Grundfrequenz in der Sprachsignalverarbeitung===
 
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Die Bestimmung der Grundfrequenz eines einzelnen Sprechers erscheint als eine einfache Aufgabe der [[Signalverarbeitung]]. In der Realität ist die Grundfrequenzbestimmung allerdings seit Beginn der Forschung in diesem Bereich Anfang des 20. Jahrhunderts ein ungelöstes Problem. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurden zahlreiche Anstrengungen unternommen, die Grundfrequenz eines Sprechers zu bestimmen. Hunderte von Algorithmen zur Grundfrequenzbestimmung (GFB-Algorithmen) sind entwickelt worden.
*bei [[Blasinstrument]]en den tiefsten Ton bei kompletter, unmodifizierter Luftsäule (alle Grifflöcher geschlossen bzw. keine Ventile oder Zusatzklappen betätigt).
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[[Kategorie:Glossar]]
 
[[Kategorie:Glossar]]

Aktuelle Version vom 22. Januar 2006, 21:14 Uhr

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